Moorschutz ist Klimaschutz!
Heute, am 2. Februar 2020 ist „World Wetlands Day“, der Welttag der Feuchtgebiete. Aus diesem Anlass möchten wir auf ein weltweites, aber oft übersehenes Problem aufmerksam machen: Die Entwässerung der Moore.
Was ist ein Moor ?
Wenn Pflanzen sterben, dann verrotten sie mit der Hilfe von Mikroorganismen. Dabei wird der Kohlenstoff, aus dem sie bestehen, zu CO2 und geht wieder zurück in die Luft. Das ist ein natürlicher Kreislauf. Im Moor ist es anders. Dort ist es so nass, dass die Mikroorganismen nicht gut arbeiten können. Von der Pflanzenmasse bleibt viel erhalten. Das nennt man Torf. Moore produzieren also mehr Pflanzenmasse, als sie abbauen. Deswegen wachsen sie ihr Leben lang und speichern riesige Mengen Kohlenstoff im Boden.
Solange das Moor nass und gesund ist, bleibt dieser Kohlenstoff dort. Doch leider ist das nicht immer so. Fast alle Moore in Deutschland werden für die Landwirtschaft entwässert und gehen kaputt. Wenn das Wasser fehlt, fangen die Mikroorganismen wieder an, zu arbeiten und der Torf wird weggeatmet – Der Kohlenstoff geht als CO2 in die Luft und heizt das Klima an.
Das ist nicht nur schlecht für das Moor, sondern auch für die Landwirtschaft. Wenn sich der Torf auflöst, sackt das Land ab und die Entwässerung wird immer schwieriger und immer teurer.
Was hat das mit Greifswald zu tun ?
Das Gebiet der Stadt Greifswald besteht zu 9,3% aus Mooren und fast alle werden entwässert. Deswegen stoßen sie ca. 7600t CO2-Äqivalente aus – jedes Jahr (siehe Greifswalder Moorstudie 2018)! Das entspricht dem Gewicht von 2500 Elefanten und es ist sehr schlecht für das Klima.
Doch noch ist nicht alles zu spät. Wenn die Stadt ihre Moore wiedervernässt, hören sie auf, das Treibhausgas auszustoßen. Stattdessen fangen sie wieder an, den Kohlenstoff im Boden zu speichern und das Klima auf lange Sicht zu verbessern.
Und was passiert dann mit dem Land? Wo sollen die Landwirtinnen dann ihre Kühe weiden lassen, wenn alles nass ist? Die Lösung heißt Paludikultur! Hier wird das Land mit besonderen Pflanzen und Tieren genutzt, denen es besonders gut geht, wenn es nass ist. Doch damit das möglich ist, muss die Politik den Landwirtinnen helfen.
Wir brauchen einen Systemwandel in der Landnutzung, in der Politik und in unserer Gesellschaft – ein Leben auf Kosten unserer Natur darf nicht weiter gefördert werden!
**System change not climate change ! **