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Kunst-Performance und Abseil-Aktion über der Autobahn 20 bei Tribsees

Straßensperrung der A20 bei Tribsees für eine echte Verkehrswende:

Protestaktion auf der Autobahn am 27. Februar 2022

Pressemitteilung vom 22. Februar 2022

Gefordert wird ein Stopp der Kriminalisierung von Klimaprotesten über und auf Autobahnen sowie eine sofortige, umfassende Verkehrswende – bundesweit und auch hier in MV.

Meinungskundgabe in luftiger Höhe

In Anlehnung an ähnliche Aktionen in den vergangenen Wochen, wo bundesweit andere Aktivist:innen zum Beispiel auf der A7 bei Fulda aktiv waren, protestiert das Kunstkollektiv „Bahnhof Tribsees“ aus Vorpommern gegen eine autofokussierte Verkehrspolitik und damit gegen den Ausbau von Autobahnen. Dafür werden sich Aktivist:innen an diesem Sonntag (27. Feb.) bei einer Protest- und Kunstaktion mit Spruchbändern über der A20 bei Tribsees (nahe der Baustelle der Trebeltalbrücke) abseilen. Sie fordern eine sofortige Verkehrswende, mehr Schienenausbau in Mecklenburg-Vorpommern und ein Ende der unangemessenen Kriminalisierung ebendieser Aktionsform. Der offizielle Versammlungscharakter soll zeigen, dass solche Performance-Aktionen auf und über Autobahnen keine Straftaten darstellen. Die Gruppe nimmt Bezug auf Strafprozesse, bei denen Menschen wegen der Teilnahme an Versammlungen über Autobahnen vor Gericht stehen.

Verkehrswende vor allem in ländlichen Regionen

Die Verkehrswende ist ein längst überfälliger Schritt gegen eine weitere Belastung des Klimas. Dazu muss verstärkt ein Ausbau von Schienennetzen und ein Rückbau des Straßennetzes stattfinden. Gerade hier in Mecklenburg-Vorpommern ist die Abdeckung durch das Schienennetz katastrophal. Zu viele Orte sind gar nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Das muss sich ändern! Für eine echte Verkehrswende muss dringend in einen flächendeckenden und gut getakteten ÖPNV investiert werden – ganz besonders in Mecklenburg-Vorpommern. Statt die Verkehrswende voranzutreiben, werden jedoch weiterhin Straßen ausgebaut, Flächen versiegelt und dafür Natur- und Lebensräume zerstört.

Vor Gericht: Proteste gegen die „Danni“-Rodung

2020 wurde in Hessen der Dannenröder Wald – ein 300 Jahre alter, gesunder Mischwald in einem Trinkwasserschutzgebiet – für den Weiterbau der A49 gerodet, nur um die Fahrzeit auf der Strecke zwischen Gießen und Kassel um einige Minuten zu verkürzen. Im Zuge dessen gab es in Tribsees und an anderen Orten Abseilaktionen über Autobahnen. Einige davon werden vor dem Amtsgericht in Frankfurt verhandelt. Zahlreiche Jurist:innen sowie verschiede Staatsanwaltschaften sehen in den Abseilaktionen jedoch keine Strafbarkeit. Dennoch saßen Ende 2020 mehrere Menschen mehrere Monate in Untersuchungshaft und sollen nun dafür verurteilt werden.
Die Aktivist:innen in Tribsees solidarisieren sich mit den angeklagten Menschen. "Wir zeigen mit der Wiederholung einer Abseilaktion, dass diese Protestform legal ist – sowohl bei uns, als auch in Hessen", sagt Noah aus der Aktionsgruppe. "Autobahnen sind Schauplatz energetisch ineffizienter Gütertransporte, ungezügelter Raserei, tödlicher Unfälle und vermeidbarer CO2-Emission und daher auch genau der richtige Ort, um dagegen zu protestieren." Dass die Proteste angemeldet und behördlich gebilligt werden können, zeigt die Reichweite der Versammlungsfreiheit von Artikel 8 im Grundgesetz auf.

Verschiebung der Aktion aufgrund von Unwetterwarnungen

Ursprünglich war die Aktion für den 30.01.2022 angesetzt. An diesem Tag herrschte jedoch starker Wind mit Sturmböen. Diese Bedingungen waren nicht mit den hohen Sicherheitsstandards der Gruppe vereinbar. Daher wurde die Aktion zunächst abgesagt, um sie nun verantwortungsvoll durchführen zu können.

Die Aktionsgruppe ist in den nächsten Tagen und auch vor Ort für Rückfragen ansprechbar:
schriftlich via: Bahnhof-Tribsees [at] systemausfall . org
genauer Ort: Kreisstraße K9 (Breesener Straße in 18334 Langsdorf
https://www.openstreetmap.org/way/178954564 | Zeitraum: Sonntag, 27. Februar 2022
Sammeln und Vorbereiten ab 11 Uhr | Performance zwischen 12 und 13 Uhr
Ticker: https://twitter.com/Climate4Justice#BahnhofTribsees
Weitere Hintergrund-Informationen: https://autobahn.siehe.website

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