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Für eine Stadt für alle -- Danke rund um die Flora-Baum-Besetzung

Liebes Greifswald.

Wir erinnern uns an unsere Tage in der Linde an der "Alten Flora"...

In der letzten Woche haben wir viel gelernt und erlebt und sind dankbar für die viele Unterstützung, die wir täglich bekamen.

Wir wollen eine "Stadt für alle".
Das zu erreichen, ist noch ein langer Weg.

Auch die Vertreibung von Frank Klawitter am Mühlentor zeigt uns deutlich, dass Greifswald noch lange keine "Stadt für alle" ist. Hier besteht nicht für alle die Möglichkeit, so zu leben, wie und wo sie es wollen.

Außerdem ist die Steinbeckervorstadt nicht der einzige Teil der Stadt, in dem die Gentrifizierung ein Problem ist. An vielen Ecken werden Luxus-Sanierungen durchgeführt, Altbauten abgerissen und neue Wohnungen zu Preisen vermietet, die zu einer Umstrukturierung des sozialen Umfeldes und zur Verdrängung von Menschen mit geringem Einkommen führen.

Das halten wir für ungerecht und es wird mittelfristig zu noch größeren Problemen führen. Es ist höchste Zeit, dass umgesteuert wird!
Wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für Alle!

Um Kämpfe zu führen, braucht es viele Menschen - mehr als die, die auf den Pressebildern zu sehen sind.

Schon in der Vorbereitung der Aktion waren wir nicht zu zweit. Da waren Menschen, die mit uns planten. Wenn es zum Beispiel um die Wahl des passenden Zeitpunktes ging, oder um handwerkliche Konstruktionen. Da waren Menschen, die uns gezeigt haben, wie wir sicher in der Höhe klettern.

Dann waren da Menschen, die uns kurz vorher Banner malten und nähten, Schnittchen schmierten, und uns auf die Schultern klopften, wenn wir mal mutlos waren.

Als es los ging, unterstützten uns Menschen, als es zum Beispiel um Presse/Außenkommunikation und Fotos ging, oder um das Füttern unserer Haustiere. Rund um die Uhr waren Menschen auf Abruf, um uns zur Not nachts oben runter zu holen. Oder um uns auszuwechseln, wenn wir mal ne Pause brauchten.

Und dann kommt dazu noch der spontane Support, der an der Flora einfach umwerfend war - aus der Nachbar:innenstadt, von der BI, von unbekannten Menschen - die uns warme Mahlzeiten anboten oder einfach so vorbei kamen, um uns mit ein paar Keksen aufzumuntern.

Die BI Steinbeckervorstadt gründete sich schon lange im Vorfeld, sammelte Informationen, bildete Netzwerke und versuchte mit Gesprächen die Investor:innen zum Umdenken zu bewegen. Danke für eure
kontinuierlich Arbeit für eine gerechtere Stadtgestaltung.

Und zurück am Boden?
Geht es weiter: Mitbewohnis und Bezugsmenschen hielten uns zu Hause den Rücken frei; die Bezugsgruppe fängt uns emotional auf; ein Legal Team kümmert sich vor allem um staatliche Repressionen, auch wenn wir davon bei dieser Baumbesetzung bislang verschont wurden.

Wir waren in der Linde also nicht nur zu zweit.

  • wir waren und sind viele!

Danke für euer - meist auch unsichtbares - Mitwirken am Gelingen dieser Aktion.

Was wir an der Linde erfahren haben, ist berührend und motivierend.
Wir erleben in diesen Aktionen - in diesen Begegnungsräumen - etwas, was beeindruckender ist als materielle Güter wie zum Beispiel ein sportliches Auto oder eine Luxuswohnung: Solidarität.

Diese wünschen wir uns über alle Grenzen hinweg und für alle emanzipatorischen Kämpfe.

Emma und Luca

  • für die Ⓐktionsgruppe -

Geschichten, Bilder und Anekdoten zur Besetzung auf:
https://twitter.com/climate4justice

Alle Visionen ohne Aktionen bleiben Illussionen.

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