Fotoaktion gegen geplantes LNG-Terminal vor Rügen
Die Ortsgruppe Fridays for Future Greifswald stellt sich mit einer Fotoaktion am 2.4.2023 am Greifswalder Bodden dem geplanten LNG-Terminal vor Rügen entgegen. Angelehnt an die Forderungen der Bürgerinitiative „Lebenswertes Rügen“ appellieren wir eindringlich an die Entscheidungsträger:innen in der Politik die Pläne zum LNG-Beschleunigungsgesetz zu verwerfen. Die Einstufung als priorisiertes Projekt und die Genehmigung eines beschleunigten Verfahrens sind angesichts des jüngst erschienenen IPCC-Berichts nicht hinnehmbar. Demnach muss die Energiewende unverzüglich vollzogen werden. Die Pläne der Bundesregierung die Gasinfrastruktur weiter auszubauen widersprechen den Zielen.
Für die Versorgungssicherheit ist das Terminal nicht notwendig: „Deutschlands Gasbedarf war selbst 2022 zu jeder Zeit gedeckt – auch ohne das neue Terminal auf Rügen. Und perspektivisch wird der Bedarf sogar sinken“, sagt Prof. Dr. Franziska Holz, Gasexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin [1]. Auch öffentlich gemachte ministeriumsinterne Studien legen dar, dass die LNG-Pläne der Bundesregierung völlig überdimensioniert sind. Es wird mit der dreifachen Menge des prognostizierten Bedarfs geplant. Insgesamt könnte mehr Gas importiert werden, als zuvor über die NordStream-Pipeline.
Am 5.4. will die Bundesregierung den Standort vor Rügen in das LNG-Beschleunigungsgesetz schreiben, womit alle Einsprüche oder Klagen praktisch unmöglich sind. Das Festhalten an LNG als Brückentechnologie, beschönigt die Verbrennung fossiler Energieträger. Die Gewinnung des LNGs durch Fracking, der Schiffstransport und das Verlegen kilometerlanger Pipelines ist umweltschädlich. Die Verbrennung von Gas setzt Treibhausgase frei, welche die Ziele des Pariser Klimaabkommens scheitern lassen.
„Deutschland braucht einen Gasausstiegsplan. Die Prioritäten und Kapazitäten müssen zu den Erneuerbaren gelenkt werden.“ – Fiedje Moritz, FFF Greifswald.
Das Schließen langjähriger Verträge mit undemokratischen und menschenrechteverletzend agierenden Staaten schafft Abhängigkeiten und muss gestoppt werden. Die Bundesregierung muss transparent mit ihren Energieplänen für Deutschland umgehen, denn die Argumente der Versorgungssicherheit und Technologieoffenheit stehen nicht in Relation zu den massiven Investitionen in den Ausbau der LNG-Infrastruktur.
Mit der Fotoaktion soll die Öffentlichkeit auf die folgenschwere Verfehlung, welches Europas größtes fossiles Projekt wäre, aufmerksam gemacht werden, sowie zum Unterzeichnen der Bundestagspetition aufgerufen werden.
Die Petition kann unter folgendem Link aufgerufen und bis zum 5.4. online unterschrieben werden: https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2023/_02/_27/Petition_146839.html