Diagonalquerung an der Europakreuzung für Fahrradverkehr
Liebe Verkehrsteilnehmer/innen,
am 30.09.2024 wird in der Bürgerschaft darüber abgestimmt, ob die Diagonalquerung und alle damit zusammenhängende Beschlüsse Rückgängig gemacht werden sollen.
Wir werden ab 17.30 Uhr vor dem Rathaus unsere Meinung Kund tun mit einemgroßen Banner. Kommt gern dazu, mit und ohne Fahrrad!
Warum wir finden, dies wäre ein Schritt zurück, haben wir in einem Brief an die Bürgerschaft und die Presse zusammen gefasst:
Sehr geehrte Mitglieder der Bürgerschaft Greifswald,
geht es bei der Diagonalquerung der Europakreuzung wirklich nur um zwei Minuten weniger Wartezeit für Fahrradfahrer?
Nein, es geht um viel mehr!
Waren Sie schon mal zu Hauptverkehrszeiten während der Univorlesungszeit an der Europakreuzung, wenn ein Schwarm Fahrräder von der Robert-Blum-Straße Richtung Mühlentor fährt? Noch ist Vorlesungsfreie Zeit und das Phänomen leider nicht zu beobachten … Aber im Oktober geht es wieder los.
Unsere Übergänge mit Fußgängern, Kinderwägen, Laufrädern, Rollstühlen, Rollatoren, Fahrräder, Lastenrädern und E-Rollern (E-Scooter) sind in den Hauptverkehrszeiten völlig überfüllt. Dies macht weder Spaß, noch ist die Sicherheit aller Fußgängerampelüberquerer gewährleistet. Zum Glück ist die gegenseitige Toleranz und Rücksichtnahme sehr hoch, trotzdem sollte dies kein Dauerzustand sein.
Also würde eine Diagonalquerung vor allem für eine Entlastung der Fußgängerübergänge führen. Welch ein Gewinn!
Auch ist deutlich, je besser ausgebaut die Fahrradinfrastruktur, umso weniger Fahrräder auf Fußwegen und Autofahrbahnen. Und gute Fahrradstrukturen überzeugen auch einen Teil der Autofahrer aufs Fahrrad umzusteigen. Also findet hier eine Entlastung auch auf der Straße statt und die Autofahrer profitieren davon. Und natürlich profitieren die Fahrradfahrer durch 2 Minuten Einsparung der Fahrzeit, was sich aufs Jahr gerechnet, doch deutlich bemerkbar macht.
Warum dann so ein Widerstand?
Keine andere Kreuzung in Greifswald wurde so weitreichend untersucht, wie die Europakreuzung.
Es wurde 2012 der Verkehrsversuch gemacht mit der einspurigen Linksabiegerspur vom Hansering auf die Wolgaster Strasse. Auch dieser Versuch hat gezeigt, dass für die Autofahrer kein Nachteil dadurch entsteht.
Um nicht auf Haushaltsgelder angewiesen zu sein, könnte für die Diagonalquerung eine passende Fördermöglichkeit gesucht werden. Der Radverkehr wird als Teil der Verkehrswende in vielen Bereichen gefördert.
Hier zwei Möglichkeiten, um ein passendes Förderprogrammen zu finden.
https://www.lfi-mv.de/foerderfinder/radwegebau-sonderprogramm-stadt-und-land/
https://www.regierung-mv.de/Landesregierung/wm/Infrastruktur/Radverkehr/foerderprogramm-stadt-und-land/
Schade, dass aus der einst innovativen Idee in Greifswald, bereits aus den 90-gerJahren stammend, nun seit 2023 Detmold mit ihrer Diagonalquerung als Vorzeigeprojekt, auch über die Landesgrenze hinaus, gilt.
Projektbericht zur Diagonalquerung von 1998
https://nextcloud.uni-greifswald.de/index.php/s/F6gjAjdD3eZQtNS
Zusätzlich hat der ADFC eine Stellungnahme verfasst, die Ihr hier findet:
https://greifswald-usedom.adfc.de/neuigkeit/diagonalquerung-in-greifswald